Hallo allerseits,
heute gibt's mal keine neuen Unterrichtsmaterialien von mir, sondern einen kleinen Erfahrungsbericht zum Homeschooling. Denn ganz ehrlich: mich interessiert es brennend wie es den anderen Lehrern damit so geht. Nur ich selbst hatte bisher überhaupt keine Zeit dazu irgendwas zu erzählen. Denn wegen der fehlenden Betreuung meiner kleinen Tochter sitze ich momentan im Homeoffice und das klappt mal besser und mal schlechter.
Eins habe ich schon mal gelernt: der
Worksheet Crafter ist gold wert. Ohne das Programm wäre ich mit diesem Arbeitspensum wahnsinnig geworden. Daher erstmal ein riesiges Dankeschön an das WSC-Team, das gerade auch Himmel und Hölle in Bewegung setzt um die Situation für uns und die Kids zu verbessern. Gerade die App Worksheet Go, die es für Android und Apple Tablets kostenlos zum Download gibt, ist ein großer Hit. Ich bin schon oft von den Eltern gefragt worden, ob ich denn nicht noch schnell ein paar Übungen erstellen könnte, weil den Kindern das Üben so einen Spaß macht. Sowas ist natürlich auch für mich unglaublich motivierend und ganz ehrlich: Motivation brauche ich gerade.
Aber auch wenn ich am PC schon recht bewandert bin, wurde ich trotzdem aus meiner Komfortzone geschubst. Neuerdings bin ich jetzt auch unter die YouTuber gegangen, denn irgendwann muss man den Kindern ja auch mal was erklären. Und so habe ich inzwischen schon
6 Lernvideos zu den verschiedensten Themen erstellt. Dabei musste ich viel improvisieren, denn eine Tafel habe ich z.B. zu Hause nicht.
Also habe ich am Anfang unter dem Stativ gehockt und auf ein Blatt geschrieben (und ja, das ist so unbequem wie es aussieht).
Inzwischen gehe ich es etwas professioneller an und habe mir eine Software zugelegt, um meinen Bildschirm abzufilmen und dabei über Headset etwas einsprechen zu können. Das Programm SnagIt ist dafür klasse, aber leider auch nicht billig. Aber jetzt kann ich wenigstens z.B. im Wortsheet Crafter auf ein liniertes Blatt schreiben und dazu etwas erklären, während ich das Ganze filme. Auf das olle Blatt passten ja immer nur ein paar Wörter. Damit geht das Filmen jetzt ganz gut, ist aber immer noch tierisch zeitaufwendig. Insgesamt brauche ich für jedes Video schon so zwischen 2 bis 4 Stunden, denn es muss ja nicht nur geplant und gefilmt, sondern auch noch gschnitten werden. Mal ganz davon abgesehen, dass ich doch eher kamerascheu bin...
Seit 1 Woche machen wir in unserer Schule nun auch Videokonferenzen mit den Kids. Die Kinder freuen sich natürlich riesig, sich mal wieder zu sehen, doch ihre Aufmerksamkeitsspanne ist ja leider noch recht kurz und es wird auch gerne zwischendurch mal gequatscht. Daher finde ich persönlich Lernvideos unverzichtbar, denn nicht immer können alle Kinder an der Konferenz teilnehmen oder sind bei der Sache. Gerade für die Erstklässler ist es schwierig. Man muss da wohl einen guten Mix finden, aber das ist gar nicht so einfach, zumal ich leider nicht unbegrenzt Zeit habe. Meistens arbeite ich wenn die Kleine schläft, also Mittags oder abends. Doch den Löwenanteil mache ich am Wochenende, wo mein Mann die Kleine beaufsichtigen kann. Freizeit ist also gerade nahezu keine da...
Wie sind denn eure bisherigen Erfahrungen so? Wie geht's euch anderen Lehrern und den Eltern mit der ganzen Situation?
Würde mich über eure Erfahrungsbrichte freuen!
Liebe Grüße,
Steffi